Initiatoren zur Gründung eines Gesangvereins waren
sangesfreudige Schwaben, die durch die Fabrikgründung der
"Eisenmöbelfabrik L. & C. Arnold" 1901 in Kempen vom
Stammwerk in Schorndorf/Württemberg nach Kempen übergesiedelt
waren. Am 16. Juli 1902 wurde von 53 Männern die
"Sängervereinigung Arnold"; aus der Taufe gehoben. In den ersten
Jahren beschränkten sich die Auftritte an der Teilnahme von
Veranstaltungen innerhalb der Betriebsgemeinschaft. Nach dem
großen Fest der "Fahnenweihe 1910" fühlte sich der Chor in das
kulturelle Geschehen der Stadt Kempen eingebunden. 1914
beteiligte man sich mit großem Erfolg am Sängerwettstreit in
Wengern an der Ruhr. Der Wiederbeginn nach dem 1. Weltkrieg -
stark dezimiert - hatte auch zur Folge, daß Werksfremde dem Chor
beitreten konnten. Die in den Folgejahren durchgeführten
Konzerte und Theateraufführungen wurden zu gesellschaftlichen
Höhepunkten in Kempen. Die politischen und gesellschaftlichen
Veränderungen in den zwanziger Jahren hatten zur Folge, daß man
sich aus dem Schoß der Firma verabschiedete und sich den Namen
"Sängervereinigung Hoffnung" gab. Das Zurückgehen der
Mitgliederzahl versuchte man mit der Gründung eines gemischten
Chores zu begegnen. Der 2. Weltkrieg unterbricht jede
Vereinstätigkeit. Danach trifft man sich, wohlwollend von der
Firmenleitung unterstützt, unter altem Namen wieder regelmäßig
zu den Proben.
1952 beginnt mit der Verpflichtung des Diplom-Musiklehrers
Johannes Menskes aus Lobberich eine beispiellose
Aufwärtsentwicklung, die seit mehr als einem halben Jahrhundert
anhält. Im Herbst 1959 sprengt man die innerdeutschen Auftritte
mit einer Auslandskonzertreise nach Rotterdam. Glänzende
Kritiken bei Publikum und Presse untermauern den gewagten
Schritt. In der Folgezeit wurden bis heute 30 Konzertreisen im
In- und Ausland durchgeführt. Mit zwei vereinseigenen
LP-Produktionen, 1972 und 1976, und einer Mundart-Single, 1980,
begaben sich die Choristen auf ein neues Terrain.
Konzertpartner beim ,,Arnold-Chor" (Umbenennung 1974) in den
zurückliegenden Jahren waren u.a. der Schubert-Bund Essen,
Bielefelder Kinderchor, die Westfälischen Nachtigallen,
Alsterspatzen aus Hamburg, Kammersängerin Anneliese Rothenberger
und Kammersänger Heinz Hoppe.
Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den anderen von Herrn
Menskes geleiteten Chören (Menskes-Chöre) ergaben die
Möglichkeit, an vielen Rundfunk- und TV-Sendungen teilzunehmen.
In dieser Zeit wurden über 30 Tonträger eingespielt.
Im Frühjahr 2006 endete diese erfolgreiche Zeit unter dem
Dirigat von Johannes Menskes. Nach 54 Jahren Chorleitertätigkeit
wurde Herr Menskes in der Kempener Paterskirche feierlich
verabschiedet. "Ein Abschied mit Musik, Herz, Standing Ovations
und Emotionen," (Zitat WZ).